|
|
Hunde besser verstehen
|
|
|
|
simplify-Faustregel: erst laut, dann
leise |
|
|
Einen schönen Vergleich brachte Jan Nijboer
in einem Vortrag über Kommunikation mit dem
Hund: Mit der Verständigung zwischen Mensch
und Hund ist es etwa so wie bei Ehepaaren.
Wer sich in den ersten Jahren kennen lernt, muss
viel mehr Aufwand betreiben, um sich zu
verständigen – deutlich sagen, was er will,
welche Einstellung er hat, was er mag oder
nicht. Nach 30 Jahren Ehe sieht die Sache anders
aus – die Kommunikation ist viel feiner.
Manchmal reicht schon ein "Hm", und der Partner
weiß, was der andere damit meint.
Der FEHLER: Wir fangen behutsam und
"kleinlaut" an, wenn wir unserem Hund etwas
beibringen (oder verbieten) wollen. Wir sind
undeutlich, leise und zuerst überfreundlich.
Wenn das nicht klappt, werden wir energischer im
Ton und verlangen "Jetzt sollst du aber
gefälligst machen, was ich von dir will!" Der
Hund wird nervös, hechelt oder weiß noch gar
nicht, was er tun soll – er hört nur einen
bedrohlichen Ton. Das ERGEBNIS: Wir werden total
unglaubwürdig. Im besten Fall kennt der Hund das
Spiel und wartet eben bis zur 3. Aufforderung,
bis er vielleicht reagiert. Im schlechtesten
Fall schaltet er nur noch auf Durchzug und
stumpft ab. Überzeugende Führung sieht anders
aus, oder?
Denken Sie öfter mal an das alte Ehepaar:
Wenn Sie Ihrem Hund etwas beibringen (oder
verbieten) wollen, seien Sie AM ANFANG
bestimmter und lauter, gebrauchen Sie
deutlichere Gesten. Sagen und zeigen Sie nur
EINMAL deutlich, was Sie wollen, sonst
verwässert das Signal und der Hund meint, Sie
würden eben immer dauernd alles wiederholen.
Wenn der Hund weiß, was er tun soll und es
trotzdem falsch macht, korrigieren Sie
(möglichst beim ersten Mal deutlich) sofort mit
NEIN, wiederholen Sie einmal deutlich Ihr Signal
– und warten Sie einfach ab. Später reichen dann
leisere Worte. Viele Besitzer von älteren Hunden
haben selbst erfahren: Nach ein paar Jahren
Zusammenleben kennt man sich und es braucht
vielleicht nur noch eine streng gerunzelte Stirn
und einen ausgestreckten Arm um den Hund vom
Esstisch wegzuschicken. Sie können immer feiner
kommunizieren. Und wie schön ist es, wenn Ihr
Hund sogar auf Flüstern folgt? Das imponiert im
übrigen den Mitmenschen viel mehr als strenges
Gebrüll. Und Hunde werden sowieso viel
neugieriger, wenn Sie es "spannend" machen – so
wie Kinder, die sich um Dunkeln Geschichten
zuflüstern...
Ihre
Daniela Overländer
|
|
|
|
|
|